Der Buddhismus genießt auch unter den Anhängern anderer Religionen eine große Zustimmung. Doch trauen sich bestimmte Leute nicht, in einen buddhistischen Tempel zu gehen und erhalten ihre Erkenntnisse nur aus dem Lesen von Büchern. Dürfen nun Nicht-Buddhisten einen buddhistischen Tempel besuchen oder nicht? Dürfen sie gar Mitglieder in einem buddhistischen Tempel werden?
Aus Sicht des Buddhismus spricht absolut nichts dagegen, dass Nicht-Buddhisten einen Tempel besuchen oder gar Mitglieder werden. Man muss kein "formeller" Buddhist sein, um an den meisten Veranstaltungen in einem buddhistischen Tempel teilnehmen zu können. Ebenso ist auch der Abt unseres Kloster, Venerable Hae Sun / Chi Sim nach wie vor Mitglied der katholischen Kirche seit seiner Geburt. Der Buddhismus schreibt niemanden vor, was er für eine Religion haben muss.
Auch die Sorge, man würde gegen bestimmte christliche Gebote verstoßen ist unbegründet, denn es werden nicht goldene Buddhastatuen als Idole angebetet wie viele Nicht-Buddhisten im Westen denken. Die Buddha Statuen verkörpern nur die eigene Buddha Natur. Verbeugt man sich vor einer Buddhastatue verbeugt man sein Ego vor seiner wahren Natur.
Buddha ist kein Gott und hat sich nie als Gott bezeichnet. Die Regeln und die Ethik des Buddhismus sind fast mit den 10 Geboten des Christentums identisch. Oft gehen sie in manchen Dingen wie z. B. der Ausdehnung auf alle Lebewesen wie Tiere weit darüber hinaus.
Unser Patriarch, der Dharmavater und Lehrer unseres Abtes, welcher vor einigen Jahren von Pabst Benedikt empfangen wurde für seine Bemühungen im interreligiösen Dialog ausgezeichnet. Er unterrichtete auch jahrelang als Professor für Buddhismus katholische Priester im Buddhismus.
Darüber hinaus ist Zen/Chan in dem Sinne eigentlich keine Religion im westlichen Sinne, sondern mehr eine Anwendung auf das tägliche Leben bezogen und findet sich auch in der christlichen Mystik oder im Sufismus im Islam. So umfassen unsere Mitglieder sowohl Personen, die vorher bereits Buddhisten waren, als auch Katholiken, Protestanten, Gnostiker, Atheisten und sogar Muslime.