Chan / Zen Buddhismus
Der Zen Buddhismus, der ursprünglich Chan Buddhismus gehört zum Mahayana Buddhismus und hat sich in China voll entwickelt und wurde auch wesentlich vom Daoismus beeinflusst. Der chinesische Begriff Chan (chinesisch 禪, Pinyin Chán) stammt von dem Sanskritwort Dhyana, das in das Chinesische als Chan (禪, Chán’) übertragen wurde. Dies bedeutet „Zustand meditativer Versenkung“, denn die Grundlage des Zen/Chan Buddhismus ist die Meditation. Am Besten lässt sich der Chan / Zen Buddhismus durch folgende Worte beschreiben:
1. Eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften,
2. unabhängig von Wort und Schriftzeichen:
3. unmittelbar des Menschen Herz zeigen, -
4. die (eigene) Natur schauen und Buddha werden.
Zen Buddhismus ist der weglose Weg, das torlose Tor. Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit ist schon immer vorhanden und muss nicht erst gesucht werden. Hinderlich bei der Suche ist die Anhaftung an der Illusion eines „Ego“. Der historische Buddha Siddhartha Gautama hielt nach seiner Predigt auf dem Geierberg eine Blume hoch, während sich eine große Schar von Mönchen um ihn versammelten um seine Dharma Rede zu hören. Jedoch, anstelle zu reden hielt er eine Blüte in die Höhe und schwieg. Es war nur sein Schüler Mahākāshyapa, welcher dies als zentraler Punkt der Buddhalehre verstand und er wurde der 1. Patriarch des Chan / Zen Buddhismus und erreichte schlagartig dadurch die Erleuchtung. Damit ist die erste Übertragung der wortlosen Lehre von Herz-Geist zu Herz-Geist erfolgt. Als Begründer und erster Patriarch des Chan- und des späteren Zen-Buddhismus gilt der indische Mönch Bodhidharma. Auf seinen Namen geht auch der Name unseres Tempels zurück.
Bodhidharma überquerte den Himalaya und erreichte im Jahr 523 n. Chr. Südchina und zwar die chinesische Provinz Henan. Er führte im Shaolin-Kloster seine Meditations- und Lehrpraxis ein, die von dort aus weitervermittelt wurde. Ebenso begründete er das Shaolin Kung Fu.